Chronik der Kirche Kledering

1933-2013 Kledering: Von der Kapelle zur Kirche

Bereits im vorigen Jahrhundert stand an der Klederinger Ortsstraße eine Statue des heiligen Johannes von Nepomuk (Patron u.a. der Schiffer, Flößer, Müller, von Brücken und in Wassergefahren). Da im Bereiche der ungeregelten Donauzuflüsse im Südosten Wiens immer wieder Überschwemmungen auftraten, hatte dieser Heilige für unser Gebiet große Bedeutung.
Im geschichtlichen Rückblick heißt es, dass 1904 eine Kapelle um die – jetzt noch vor der Kirche stehende – Figur des hl. Johannes Nepomuk gebaut wurde.

Nach der Jahrhundertwende wurde um die Statue eine kleine Kapelle mit einem Glockenturm errichtet. Die Glocke stammte aus dem Altkettenhofer Schloß. Die Kapelle wurde am 28. September 1902 eingeweiht. Am 3. August 1913 wurde anlässlich der Einweihung des neuen Feuerwehrhauses zum ersten Male in Kledering ein Gottesdienst abgehalten. Schon damals entstand in der Gemeinde der Wunsch nach einer eigenen Kirche. So wurde in der Folge ein Komitee gegründet, welches sich die Finanzierung eines Kirchenneubaues zum Ziel setzte.

Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage gelang es etwa dreißig großherzigen Stiftern die nötigen Mittel aufzubringen. In der Zeit der Weltwirtschaftskrise, Februar 1933, fand sich ein Proponenten-Ausschuss zum Bau einer Kirche in Kledering zusammen. Zu den Namen gehören Zaoral, Hinfner, Biegler, Ebert, Peitl, Kruckenfellner, Bösau, Bürgermeister Josef Frühwirth und Dechant Anton Rauch. Die Baukosten betrugen damals 25.000 Schillinge. Man beauftragte die Wiener Architekten Robert Kramreiter und Leo Schmoll mit der Gestaltung einer modernen Kirche. Der Klederinger Baumeister Karl Kruckenfellner übernahm die Bauleitung. Die Grundsteinlegung für die „Christus dem König“ gewidmete Kirche fand am 6. August 1933 statt. Der Name „Christkönigkirche“ wurde deshalb gewählt, um sich der in diesen Jahren weltweit durch Papst Pius XI. in der Kirche verbreiteten Christusverehrung anzuschließen. Die Kapelle wurde als Vorraum in den Bau der Kirche einbezogen. Die Statue des heiligen Johannes von Nepomuk erhielt an der linken Seite der Kirche einen neuen neuen Platz. Schon am 22. Oktober 1933, nach nur elf-wöchiger Bauzeit, konnte die neue Kirche von Kardinal Dr. Innitzer eingeweiht werden.

Ursprünglich befand sich im Rundbau der Apsis ein Hauptaltar aus Marmor, welcher als Konsole für den Tabernakel diente. Im Sinne der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils wurde in den Sechzigerjahren der Hauptaltar entfernt und durch einen hölzernen Volksaltar ersetzt. Den Zelebranten ermöglichte dies, den Gottesdienst mit dem Gesicht zu den Anwesenden zu feiern. Der Tabernakel wurde am linken Seitenaltar errichtet.

Die pfarrliche Seelsorge wurde in allen Jahren hauptsächlich von Kaplänen der Pfarre Schwechat durchgeführt: Trpin, Wysoudil, Reidlinger, Birsak, Lijzer, Höfinger, Strobl, Weiss, van der Avoird ….

Im Jänner 1950 wurde an die Südseite der Kirche ein kleines Pfarrheim angebaut, welches seither regelmäßig für die Klederinger Pfarrgemeinde und deren Gäste ein Ort der Begegnung ist.
Im Sommer 1983 wurde das Heim mit Rannersdorfer Hilfe renoviert und verschönert.

Unter Kaplan Franz Reidlinger ist dann in den Jahren 1975-1977 die Außenrenovierung und andere wichtige Arbeiten (Kanal, Stromanschlüsse) durchgeführt worden.

Das Kriegsopferdenkmal (errichtet im Herbst 1952) wurde mit einer Grünfläche verschönert und der Platz vor der Kirche mit Platten ausgelegt. 1993 begann die Sanierung der feuchten Mauern im Bereiche des Eingangs und Vorraumes. Anschließend ist die Erneuerung der Fassade vorgesehen.
Im September 1978 wurde Kaplan Reidlinger Pfarrer in Sollenau. Dadurch hatte die Pfarre Schwechat keinen Kaplan mehr. Pfarrer Blömeke (Rannersdorf) sorgte in weiterer Folge für die gottesdienstliche und seelsorgliche Betreuung von Kledering. Eine große Hilfe war ihm dabei Karl Wodak, der dann am 19. Oktober 1991 zum Diakon geweiht wurde.

Die seelsorgliche und organisatorische Trennung Klederings von den Pfarren Schwechat und Rannersdorf erwies sich als umständlich. Bei einer Befragung stimmten daher die Klederinger Gottesdienstbesucher für die Angliederung ihrer Pfarre an Rannersdorf. Die Verfügung geschah mit 1. Jänner 1988 durch die Erzdiözese Wien.

Da der Plafond der Kirche nicht mehr den feuerpolizeilichen Vorschriften entsprach, wurde 1992 eine feuerfeste Decke eingezogen und der Innenraum renoviert. Die Klederinger Feuerwehr und Angehörige der Pfarrgemeinde wendeten dafür mehr als 850 Arbeitstunden auf. Gleichzeitig wurde das Kirchdach, die Blitzschutzanlage und die Heizung erneuert.

Gottseidank fanden sich in den verschiedenen Jahren immer einige Pfarrangehörige, die dafür sorgten, dass die kleine Kirche sauber, geschmückt und anheimelnd war.

Vor dem 75-jährigen Kirchenjubiläum hat sich in Kledering eine Initiative zusammengefunden um die Kirche samt Heim zu restaurieren.

Am Samstag, dem 25. Oktober 2008, fand in der Kirche die Bischofsmesse mit Kardinal Schönborn statt, anschließend war ein fröhliches Beisammensein mit dem Kardinal.

Jetzt schreiben wir 2013 und unsere Kirche feiert ihren 80-iger. Sind wir froh und dankbar über eine offene Kirche in Kledering.